Waldbaden zur Weihnachtszeit gemeinsam mit Hund und Pferd

Waldbaden ist kein Konzept, das wir uns ausdenken müssen. Unser Nervensystem erkennt den Wald sofort als sicheren Raum. Studien zeigen, dass bewusster Aufenthalt im Wald Stresshormone senkt, die Atmung vertieft und das vegetative Nervensystem reguliert. Doch was diese Zahlen nicht erfassen, ist das Gefühl, das entsteht, wenn wir im Winterwald zur Ruhe kommen.

 

Gerade in der Weihnachtszeit, wenn vieles im Außen laut wird, wirkt der Wald wie ein Gegenpol, still, tragend, unverstellt.

 

Der Winterwald – ein Raum für Regulation

Wenn der Wald in die Ruhe geht, folgt ihm unser Körper. Die gedämpften Farben, die weichen Geräusche, die kalte, klare Luft, all das spricht direkt die Ebenen an, die wir nicht über den Kopf erreichen.

 

Der Puls wird ruhiger.

Die Schultern sinken.

Der Atem findet Tiefe.

 

Fachlich betrachtet aktiviert der Winterwald vor allem den parasympathischen Anteil unseres Nervensystems,  jenen Teil, der für Erholung, Regeneration und innere Stabilität zuständig ist. Emotional erleben wir genau das: ein Nachlassen des inneren Drucks.

Waldbaden mit Hund, gemeinsam aus dem Stressfeld treten

Hunde lesen unsere innere Verfassung besser als jedes Messgerät. Sie spüren, wenn wir unter Spannung stehen, wenn Routinen kippen und wenn unser Nervensystem überlastet ist, etwas, das in der Weihnachtszeit häufig geschieht.

 

Im Winterwald geschieht oft etwas sehr Natürliches:

 

Der Hund wird langsamer.

Er beginnt intensiver zu schnuppern.

Die Leine wird lockerer, im Außen wie im Inneren.

 

Dieses Schnüffeln ist keine Nebensache. Es ist aktive Selbstregulation. Während wir zur Ruhe kommen, findet auch der Hund zurück in sein Gleichgewicht. Hier entsteht ein gemeinsamer Raum der Entspannung.

Waldbaden mit Pferd, Präsenz statt Leistung

Pferde sind Meister der Wahrnehmung. Sie reagieren fein auf kleinste Spannungen und ebenso fein auf echte Ruhe. Waldbaden mit Pferd bedeutet, sich aus dem Leistungsdenken zu lösen und in eine andere Qualität der Begegnung zu treten.

 

Langsames Gehen, bewusstes Stehen, das Lauschen auf Waldgeräusche und das Spüren unterschiedlicher Untergründe wirken nicht nur auf die Muskulatur, sondern vor allem auf das Nervensystem des Pferdes.

 

Besonders im Winter, wenn Bewegungsmöglichkeiten oft eingeschränkt sind, kann diese Form der achtsamen Bewegung Stabilität, Vertrauen und innere Ordnung fördern, ohne Druck, ohne Ziel.

Pflanzen im Winter, Präsenz statt Anwendung

Auch wenn viele Heilpflanzen jetzt nicht sichtbar sind, ist der Wald keineswegs „leer“. Bäume, Moose, Flechten und immergrüne Pflanzen prägen weiterhin das Waldklima.

 

Bäume geben auch im Winter ätherische Substanzen an die Luft ab. Wir erleben ihre Wirkung als Halt, Weite und Erdung. Im Kräuterzimmer verstehen wir Pflanzen nicht nur über Inhaltsstoffe, sondern über Beziehung und diese Beziehung ist im Winter oft besonders spürbar.

Weihnachtszeit als Einladung zur Rückverbindung

Waldbaden zur Weihnachtszeit ist kein zusätzlicher Termin. Es ist ein bewusstes Weglassen. Ein Zurücktreten aus dem Müssen.

 

Gemeinsam mit Hund oder Pferd entsteht ein Raum, in dem wir nicht funktionieren müssen.

Ein Raum, in dem wir wieder hören, fühlen und wahrnehmen dürfen.

Vielleicht ist genau das die tiefste Wirkung des Waldes:

Er erinnert uns daran, dass Heilung oft dann beginnt, wenn wir aufhören, etwas erreichen zu wollen.

Kommentare
()
Einen neuen Kommentar hinzufügenEine neue Antwort hinzufügen
Ich stimme zu, dass meine Angaben gespeichert und verarbeitet werden dürfen gemäß der Datenschutzerklärung.*
Abbrechen
Antwort abschicken
Kommentar abschicken
Weitere laden