Echtes Leinkraut

Das Echte Leinkraut ( Linaria vulgaris) ist eine ausdauernde, krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 40, selten bis zu 80 Zentimetern.

Das Echte Leinkraut ist in Mitteleuropa ein sogenannter Apophyt, da die ursprünglich in der Küstenvegetation heimische Art auf anthropogene Standorte wechselte, als in Mitteleuropa vor etwa 7.000 Jahren Wälder durch Menschen gerodet wurden, um Platz für Äcker zu schaffen. Diese Standorte waren offener als die meisten natürlichen, wurden regelmäßig gestört und boten damit dem Echten Leinkraut optimale Lebensbedingungen.

In den Allgäuer Alpen steigt es in Warmatsgundtal in Bayern bis zu einer Höhenlage von 1320 Meter auf.

 

Das Echte Leinkraut ist häufig an warmen Böschungen zu finden. Es handelt sich bei dieser Art um eine typische Schuttpflanze, sie liebt lockeren, steinigen und sandigen Boden.

Für das Echte Leinkraut sind oder waren, zum Teil nur regional, auch die Bezeichnungen Dorant, Druut (Mecklenburg), Feigblätterkraut, Feigwarzenkraut, Wilder Flachs, Flachskraut, Wille Flachs (Göttingen), Frauenflachs (Schlesien, Mark, Ostpreußen), Harnkraut, Heidenflachs, Hundskopf, Hunthaubito (althochdeutsch), Katharinenblumen (Schlesien), Katharinenflachs (Sachsen), Katharinenkraut (Sachsen), Krottenflachs, Lammkraut, Leinkraut, Linkraut (Mecklenburg), Wäld Liwemeltcher (Siebenbürgen), Marienflachs (Schlesien), Mauerflachs, Nabelkraut, Schänndegräber (Eifel bei Altenahr), Scheisskraut, Stallkraut (im Sinne von Harnkraut), Stockkraut, Tackenkrut (Mecklenburg), Takenkraut (Schlesien), Uckerleinkraut, Unser Frauen Flachs und Unser Frau Har gebräuchlich.

Inhaltsstoffe:

Ameisensäure, Apfelsäure, Gerbsäure, Glykosid Linarin, Gummi, Linarin, organische Säuren, Peganin, Zitronensäure

 

Das Echte Leinkraut ist:

abführend, entgiftend, entzündungs­­hemmend, harntreibend

 

und hilft deshalb bei :

Augenröte, Fisteln, Geschwüre, Hämorrhoiden, Harnsteine, Harnwegs­­entzündungen, Hautentzündungen, Juckreiz, Krebs, Magen­schleimhaut­entzündungen, Nierensteine, Ödeme, Verstopfung, Wassersucht, Wunden

 

Verwendete Teile:

Das blühende Kraut

 

Sammelzeit:

Juli - Oktober

Heilende Anwendungen

 

Tee

Zur inneren Anwendung wird das Leinkraut als Tee getrunken. Dafür werden die Blütentriebe gesammelt und frisch oder getrocknet als Tee aufgegossen. Einen Teelöffel Leinkraut pro Tasse Tee mit kochendem Wasser aufgießen und fünf Minuten ziehen lassen. Unterstützend bei Verstopfung, Magenschleimhautentzündung, Blasenentzündungen und Harnsteinen, getrunken werden maximal zwei bis drei Tassen am Tag.

 

Äusserlich angewandt hilft der Tee in Form von Waschungen oder als Umschlag gegen Geschwüre, Fisteln und schlecht heilende Wunden.

 

Tinktur

Statt des Tees kann aus dem Kraut auch eine Tinktur hergestellt werden. Die Tinktur wird traditionell empfohlen bei Magenschleimhautentzündung.

 

Abkochung

Für die äußere Anwendung wird eine Abkochung aus zwei Esslöffeln Kraut auf 250 ml Wasser hergestellt.

Sie wirkt gegen Juckreiz, ist entzündungshemmend und hilfreich bei Hämorrhoiden. Zur unterstützenden Behandlung wird ein Baumwolltuch oder Lappen in dem Sud getränkt und auf die schmerzenden Stellen aufgelegt.

Ich nehme die Leinkrautabkochung bei brennenden oder roten Augen. Sie kann auch bei Hautverfärbungen, Unreinheiten der Haut, schwer heilenden Wunden und Geschwüren angewandt werden.

 

Salbe

Es kann auch eine Salbe mit Leinkraut hergestellt werden, diese wird besonders bei Hämorrhoiden, schlecht heilenden Wunden und Geschwüren angewandt.

Die blütenverschließende "Maske" imitiert ein großes Staubblatt und verspricht Insekten Nahrung. Jedoch können nur kräftige Insekten, wie Hummeln, die Blüte öffnen und an den begehrten Nektar gelangen. Dies gelingt auch Schmetterlingen mit langem Rüssel.

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